Bundesverband Housing First seit einem Jahr aktiv

Mit seiner Gründung am 8. September 2022 hat sich der Bundesverband Housing First ein für Deutschland wichtiges Ziel gesetzt: gemeinsam Obdachlosigkeit überwinden.

Mit seiner Gründung am 8. September 2022 hat sich der Bundesverband Housing First ein für Deutschland wichtiges Ziel gesetzt: gemeinsam Obdachlosigkeit überwinden. Zum einjährigen Bestehen heute ein kurzer Rückblick, wie sich das ursprünglich lose Netzwerk von Housing First-Angeboten als Fachverband entwickelte, und eine kleine Vorschau auf die nähere Zukunft.

Von Berlin aus bundesweit vernetzt

Was mit dem Wunsch nach einem regelmäßigen und verbindlichen Austausch der bereits etablierten Housing First-Angebote begann, entwickelte sich schnell weiter mit der Idee, einen Fachverband zu gründen. Mit den Prinzipien von Housing First (hier) in der DNA kann der Verband den Austausch voranbringen und interessierten Trägern und Institutionen Know-how-Transfer anbieten. Mit vereinten Kräften setzen sich die Verbandsmitglieder für die flächendeckende Umsetzung von Housing First in Deutschland ein. Als Interessenvertretung der Housing First-Angebote auch im bundespolitischen Kontext hat der Verein seinen Sitz in Berlin.

Dank startsocial schnell vorangekommen

startsocial e. V. fördert ehrenamtliches soziales Engagement und schreibt jährlich einen Wettbewerb für Beratungsstipendien an soziale Initiativen aus. Der Bundesverband Housing First gehörte zu den Stipendiaten und wurde von Profis aus der Wirtschaft beraten. So wurde es möglich, bereits im ersten Jahr Meilensteine in der Verbandsarbeit zu erreichen.

Von hundert im startsocial-Wettbewerb bewerteten Projekten hat eine Jury 2023 sieben Projekte ausgewählt, die von Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Preisverleihung in Berlin ausgezeichnet wurden: Der Bundesverband Housing First gehörte dazu.

Blick zurück auf bundesweite Aufmerksamkeit

Die vernetzte Housing First-Arbeit stieß direkt auf großes Interesse. Zu den Gelegenheiten, das Verbandskonzept für ein Wohnen in Würde vorzustellen und umfassende Housing First-Erfahrungen einzubringen, gehörten:

  • im Mai 2023 auf dem Diskussionspodium in Frankfurt am Main zum Thema „Bedingungslose Wohnungen als Stütze in der Obdachlosenhilfe?“
  • in Berlin im Mai 2023 in einem Panel auf dem ZIA Tag der Immobilienwirtschaft als größtem Branchentag der Branche
  • im Juni 2023 im Austausch mit Andreas Beulich, Bundesgeschäftsführer des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen
  • in Berlin im Juni 2023 als Mitgestaltende der intensiven Arbeiten am Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit (NAP)
  • als Nominierte für den Deutschen Engagement-Preis, der im Dezember 2023 vergeben wird.

Blick nach vorn: Es bleibt viel zu tun

Aktuell sind 18 Träger und mehrere Einzelpersonen im Bundesverband Housing First organisiert. Der Bundesverband berät und schult Träger, Kommunen und Parteien bei der Umsetzung von Housing First-Angeboten. Know-how und Erfahrungen des Fachverbands fließen ebenfalls ein in die regelmäßige Mitarbeit bei der Nationalen Zukunftsstrategie des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWBS). Der verbandsinterne Austausch bleibt wichtig: Derzeit laufen – nach einigen Netzwerktreffen – die Vorbereitungen für den 1. internen Fachtag am 25. September 2023.

Für alle Interessierten außerhalb des Bundesverbands gibt die Fotografin Debora Ruppert Einblicke in das Leben von ehemals obdachlosen Menschen, die mit Housing First den Weg in ein hoffnungsvolleres Leben gefunden haben. Die Ausstellung mit Fotos von Mieter:innen aus den Housing First-Projekten des Verbands wird im Oktober und November 2023 im Deutschen Bundestag zu sehen sein.